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Aufbau des Jöhstädter Hauses gestartet - Freie Presse

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In Schneeberg hat das Umsetzen des historischen Gebäudes begonnen. Denkmalschützer loben die Bauqualität. Doch die Maurer stehen vor keiner leichten Aufgabe.

Schneeberg.

Ein historisches Haus von Jöhstadt nach Schneeberg umsetzen - in der Fachsprache Translozieren - das möchte Steffen Seifart. Nachdem das Gebäude, Baujahr 1675, Ende vergangenen Jahres im oberen Erzgebirge abgetragen wurde, ist der Schneeberger inzwischen einen weiteren Schritt vorangekommen. In dieser Woche wurde in seiner Heimatstadt an der Langgasse der symbolische erste Spatenstich vollzogen.

"Es ist auch mein erster Spatenstich als Landeskonservator. Denn bei der Denkmalpflege ist der Neubau die Ausnahme", erklärte Alf Furkert. Der Architekt übernahm im Juli 2019 die Leitung des sächsischen Landesamtes für Denkmalpflege. "Die Versetzung eines Gebäudes durch Translozieren ist sicher die Ausnahme. Aber es ist eine gute Möglichkeit, ein Haus zu erhalten, wenn an anderer Stelle ein Abriss droht", sagte Alf Furkert. Das Haus, das in Jöhstadt an der Inneren Bahnhofstraße stand, habe eine hohe Qualität, so Sachsens höchster Denkmalschützen. Die Erbauer hatten es vielleicht auch durch den Bergbau zu einem gewissen Wohlstand gebracht. "Es zeigt, dass die Montanregion Erzgebirge als Weltkulturerbe nicht nur für den Bergbau, sondern auch für die Baukunst stehe", sagte Furkert. In Schneeberg, wo eines der Welterbe-Besucherzentren entsteht, bekomme das Haus unweit der St. Wolfgangskirche einen würdigen Platz. Anders als bestehende translozierte Gebäude, die in Freilichtmuseen versetzt wurden, wird das Jöhstädter Haus in Schneeberg wieder genutzt. So schwebt dem Bauherrn Steffen Seifart neben der Verwendung als Wohnraum auch die Möglichkeit einer gewerblichen Nutzung im Erdgeschoss vor.

Weil das Haus durch einen angebauten Aufzug künftig barrierefrei begehbar sein wird, gibt es bei den Möglichkeiten der Nutzung keine Grenzen. Zumindest so lange es der Grundriss hergibt. Denn das Gebäude wird 1:1 versetzt und demzufolge sind bei den Maßen keine Änderungen zulässig. "Das wird für die Maurer eine große Herausforderung", sagt Steffen Seifart. Zwar dürfen im Erdgeschoss heutige Ziegel benutzt werden. Durchgänge und Rundbögen müssen jedoch von den Maßen dem Original entsprechen. "Im Obergeschoss wird das Original-Fachwerk des Jöhstädter Hauses aufgebaut. Zwei Drittel des historischen Holzes können wir noch verwenden", erklärt Thomas Schubert. Der Bauingenieur, der bereits viele Projekte in der Denkmalpflege begleitete, hat die Bauleitung übernommen. Er hatte das historische Haus entdeckt und Steffen Seifart die Möglichkeit einer Umsetzung vorgestellt.

Thomas Schubert hofft, dass bei einem planmäßigen Fortgang der Arbeiten das Richtfest in Schneeberg bis zum Jahresende gefeiert werden kann. Die Fertigstellung ist für Sommer 2021 vorgesehen. Als Vertreter für die Bergstadt dankte der stellvertretende Bürgermeister Markus Neef dem Bauherrn für seinen Mut. Dieses einmalige Projekt sei ein Geschenk für Schneeberg.




July 18, 2020 at 08:12AM
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