Zell am Ziller – Neulich – es war noch bevor die Geschichte von seinem Auto in den Händen eines Berliner Clan-Mitglieds die Runde machte – hatte Niclas Füllkrug für die Fans des SV Werder Bremen via Facebook live einige Fragen beantwortet.
Darunter auch die nach seiner Fitness. Eine Steilvorlage für den 27-Jährigen, denn es gab Gutes zu berichten. „Ich bin erstaunlich fit. Meine Werte bei den Tests sind gut, da habe ich selber so nicht mit gerechnet“, antwortete Niclas Füllkrug. Und obwohl das Bild fehlte, konnte man sich leicht vorstellen, dass er dabei sein Zahnlücken-Lächeln zeigte. Denn bei seiner Vorgeschichte ist Fitness ist in diesen Wochen der Saisonvorbereitung noch größeres, noch wichtigeres und noch sensibleres Thema als bei den meisten anderen.
Füllkrug war in der vergangenen Saison neun Monate ausgefallen – Kreuzbandriss, Außenmeniskusriss. Erst an Spieltag 30 kehrte er zurück, machte noch zwei Tore, half Werder Bremen auf dem Weg zum Klassenerhalt so gut er konnte. „Er hat uns damals den A... gerettet“, meint Werder-Trainer Florian Kohfeldt. Und auch wenn das ein wenig überzogen ist, gilt doch, was Kohfeldt sonst über den Stürmer sagt. Füllkrugs Wiedereinstieg im Saisonendspurt war eine fixe Nummer, ein bisschen aus der Not heraus und gewiss nicht von langer Hand vorbereitet. „Ich rechne ihm hoch an, dass er gesagt hat: ,Ich bin da, wenn du mich brauchst.‘ Der normale Aufbau wäre gewesen, die Belastung langsam zu steigern – und dann Vollgas. Letzte Saison ging es nur darum, ob das Risiko weg ist. Das war weg, deshalb konnten wir Niclas bringen. Der eigentliche sportliche Aufbau beginnt aber erst jetzt“, erklärt Kohfeldt.
Werder Bremen: Niclas Füllkrug braucht nach langer Verletzung weiteren Aufbau
Ganz am Anfang steht Niclas Füllkrug freilich nicht. Auch dem Comeback im Juni war ein Aufbautraining vorausgegangen, völlig ohne Vorbereitung war der 27-Jährige also nicht. „Doch bloß weil jetzt eine Sommerpause dazwischen war, ist Niclas noch nicht wieder der Alte“, mahnt Kohfeldt. Allerdings hat der Test von Werder Bremen gegen den Linzer ASK auch keine großen Defizite offenbart. Mit einem starken körperlichen Einsatz hatte Füllkrug das 3:0 vorbereitet, später wuchtete er den Ball noch per Kopf an die Latte – es waren gute Szenen, die zeigen, dass Füllkrug nichts an Gefährlichkeit eingebüßt hat. Vor allem haben sie bestätigt, was er auch den Fans über etwaige Spätfolgen seiner Verletzung gesagt hatte: „Gehemmt bin ich nicht.“
Im Gegenteil: Füllkrug will immer viel, das war auch schon in den Tagen vor seinem Comeback so. Manchmal muss er gebremst werden, auch jetzt sagt Kohfeldt: „Wir müssen bei ihm aufpassen, müssen ihn schon noch aufbauen.“
Werder Bremen: „Nicht nur Sonnenschein“ bei Niclas Füllkrug nach Auto-Schlagzeilen und Trainings-Rauswurf
Seit Dienstag, seit die Geschichte um den auf Abwege geratenen Luxus-Mercedes des Stürmers öffentlich wurde, gilt das nicht nur für das Körperliche, sondern auch für das Mentale. Werder-Sportchef Frank Baumann hatte schon angedeutet, dass die Angelegenheit Füllkrug zusetzen würde, Florian Kohfeldt bestätigt nun: „Es ist eine schwierige Situation, in die er nach unseren Informationen unverschuldet hineingeraten ist. Deshalb ist im Moment nicht nur Sonnenschein für Niclas.“
Zumal am Dienstag auch noch der Trainingszoff inklusive Platzverweis durch den Trainer dazukam. Doch das ist vergeben und vergessen. Kohfeldt: „Es ist wichtig, dass Niclas weiß, dass wir für ihn da sind – trotz gewisser Meinungsverschiedenheiten, die manchmal einfach dazugehören.“ Was aber nicht heißt, dass der Coach es bereut, Niclas Füllkrug vom Platz geschickt zu haben („Wenn du keine Lust hast, dann geh' runter“). Zwar war ihm hinsichtlich der Auto-Geschichte „das ganze Ausmaß dessen, was da kommt, nicht bewusst“, aber geflogen wäre der Stürmer in dem Moment trotzdem, so Kohfeldt: „Es gibt Regeln, die gelten für alle.“ (csa)
August 22, 2020 at 02:07PM
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